Liebe Leser*innen,
 

wir freuen uns, unseren Jahresbericht 2021 mit Ihnen teilen zu können. Erstmals stellen wir Ihnen die Erfolge und Ergebnisse unserer Arbeit ausschließlich digital vor ‒ um unseren Ressourcenverbrauch zu senken und unseren Kohlendioxid-Fußabdruck weiter zu verkleinern. Der digitale Jahresbericht bietet aber auch die Chance, durch interaktive Grafiken und weiterführende Links noch anschaulicher als bisher die von uns geförderten oder betreuten gemeinnützigen Projekte zu präsentieren. Teilen Sie uns gerne mit, wie Ihnen das digitale Format gefällt. 

Für die Stiftung Mercator war 2021 ein besonderes Jahr: Wir konnten das Jubiläum unserer Gründung vor 25 Jahren feiern. Seit dem Start 1996 haben wir 1882 Projekte (Stand Ende 2021) mit über 800 Millionen Euro gefördert. Mit Co-Finanzierenden, Partner*innen und den heute rund 90 Mitarbeiter*innen der Stiftung entwickeln wir Lösungen für soziale, gesellschaftliche und ökologische Herausforderungen und vermitteln Menschen neue Perspektiven. Durch unsere pragmatische, wissensbasierte und überparteiliche Arbeitsweise ist es uns in diesen Jahren gelungen, viele Unterstützer*innen zu gewinnen. So gratulierte auch der Bundespräsident zum Jubiläum und würdigte unser Engagement. Mit Verweis auf Namensgeber Gerhard Mercator bezeichnete er die Stiftung als Wegbereiter, Wegbegleiter und Wegweiser, die seit einem Vierteljahrhundert Wissen, Ideen und Perspektiven schafft.  

Wir haben 2021 einen Meilenstein in der Fortentwicklung der Stiftung gesetzt: Mit dem Beginn der Strategie Mercator 2025 rücken wir die Digitalisierung aller Lebensbereiche in den Mittelpunkt eines neu geschaffenen Arbeitsschwerpunkts. Mit unserem 2021 gebildeten Team Digitalisierte Gesellschaft und unseren Projektpartner*innen haben wir bereits erste Impulse gesetzt: Damit digitale Technologien und Infrastrukturen auf der Grundlage ethischer Werte und demokratischer Rechte entwickelt, eingesetzt und durch Wirtschaft, Staat und Zivilgesellschaft zum Wohle der Menschen genutzt werden. 

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine konfrontiert uns zusätzlich zum Klimawandel und der Corona-Pandemie mit einer weiteren, tiefgreifenden Krise. Der Angriff Putins auf ein souveränes Nachbarland ist die Aggression eines autoritären Regimes gegen Demokratie, Pluralismus und Meinungsfreiheit. Der Krieg konfrontiert uns mit imperialem Denken und dem Versuch, europäische Grenzen zu revidieren. Dennoch ‒ und auch gerade deshalb ‒ sind wir überzeugt: Multilateralismus, Zusammenhalt und Kooperation bilden die Grundlagen eines friedlichen Zusammenlebens im Europa des 21. Jahrhunderts. Das Schicksal der Menschen in der Ukraine bewegt und erschüttert uns. Die Stiftung Mercator unterstützt daher Ukrainer*innen in der Heimat und auf der Flucht.  

„Handeln ist das Gegenmittel zur Verzweiflung.“ Das der amerikanischen Folksängerin Joan Baez zugeschriebene Zitat machen wir uns in diesen schweren Zeiten zu eigen, packen an und bleiben zuversichtlich. 

 

Dr. Wolfgang Rohe
Vorsitzender der
Geschäftsführung

Dr. Markus Piduhn
Kaufmännischer
Geschäftsführer


Über die Stiftung

In ihrem Handeln orientiert sich die Stiftung Mercator an ihrem Leitbild und den in der Strategie Mercator 2025 dargestellten Zielen. Wir wollen Menschen und Organisationen dazu befähigen, gemeinsam an Weltoffenheit, Solidarität und Chancengleichheit zu arbeiten. 

Gemeinsam geteiltes Wissen sehen wir als Grundlage des Wandels in einer pluralen Gesellschaft. Wir konzentrieren uns darauf, in vier miteinander verbundenen Bereichen gesellschaftlich nützliche Veränderungen herbeizuführen: Digitalisierte Gesellschaft, Klimaschutz, Europa in der Welt sowie Teilhabe und Zusammenhalt. Wir tun dies, indem wir eigene Projekte entwickeln, Partnergesellschaften und Projektpartner fördern und dabei mit Institutionen im In- und Ausland kooperieren. Geförderte, Kofinanzierende und Kolleg*innen sind unsere Partner bei der Problemlösung.  

Wir wollen unsere Arbeit auf eine pragmatische, inspirierende und überparteiliche Weise angehen. Wir strukturieren unsere Arbeit möglichst einfach und flexibel und gestalten die Arbeitsbeziehungen von Gremien, Mitarbeitenden und der Geschäftsführung der Stiftung kooperativ. 

Mit einem divers aufgestellten Team und damit unterschiedlichen Perspektiven auf unsere Themen gewinnt unsere Arbeit an Qualität und Glaubwürdigkeit. Der Vielfalt von Erfahrungen, Perspektiven und Lebensentwürfen bringen wir große Wertschätzung entgegen.  

Die Stiftung Mercator engagiert sich in Deutschland, Europa und weltweit. Dem Ruhrgebiet, Heimat der Stifterfamilie und Sitz der Stiftung, fühlen wir uns besonders verpflichtet. Für unsere Projekte ist das Ruhrgebiet ein bevorzugter Anwendungsraum. 


Unsere Partner-
gesellschaften

Den Fahrplan ihrer Arbeit hat die Stiftung in der Strategie Mercator 2025 fixiert. Um gesellschaftliche Prozesse und Diskussionen wirksam mitgestalten zu können, sind Expertise, eine gute Vernetzung und professionelle Kommunikation erforderlich. Durch die Gründung thematisch fokussierter Partnergesellschaften bauen wir institutionelles Wissen in Feldern auf, die wir in unserer Strategie als relevant identifiziert haben. Mit ihrer Hilfe wollen wir eine möglichst große systemische Wirkung erzielen. Sie arbeiten selbstständig und flexibel, können dabei aber auf die Erfahrungen der Stiftung Mercator und gegebenenfalls weiterer Gesellschafter zurückgreifen.  


Entwicklung der Förderungen

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Bilanz und Jahresabschluss

Die Stifterfamilie Schmidt hat die Stiftung Mercator GmbH, Essen, und die Stiftung Mercator Schweiz, Zürich, gegründet und mit erheblichen finanziellen Mitteln aus ihrem Vermögen ausgestattet. Die Meridian Stiftung ist Gesellschafterin der Stiftung Mercator. Bei ihr werden die der Gemeinnützigkeit gewidmeten Mittel der Stifterfamilie angelegt und verwaltet.

Damit steht der Stiftung Mercator GmbH neben dem Gesellschaftskapital ein Vermögen zur Verfügung, das Zuwendungen für die strategische Entwicklung und die sich darauf gründenden gemeinnützigen Tätigkeiten garantiert. Für die Finanzplanung entspricht das der Situation jener Stiftungen, die ihre gesamten Tätigkeiten aus der eigenen Vermögensanlage finanzieren. 

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Unser CO2-Fußabdruck

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Die Kohlendioxidemissionen (Scope 1-3) der Stiftung Mercator summierten sich 2021 aufgrund coronabedingt entfallener Dienstreisen, Arbeitswege, Präsenzveranstaltungen und Übernachtungen auf nur rund 400 Tonnen. 2019 waren noch rund 4,5-mal so viele Emissionen (1.817 Tonnen) entstanden. Nicht vermeidbare CO2-Emissionen hat die Stiftung Mercator 2021 wie bereits in den Jahren zuvor durch Klimaschutz-Zertifikate vom Typ Gold Standard ausgeglichen. Die Mittel fließen in ein Programm, das chinesischen Kleinbauern den Bau von Biogasanlagen ermöglicht.

Die Stiftung erstellt bereits seit vielen Jahren eine Klimabilanz nach den Standards des Greenhouse Gas Protocols. Dabei erfassen wir unsere klimarelevanten Emissionen, mindern sie planmäßig und kompensieren den Ausstoß nicht vermeidbarer Treibhausgase. Auf der Basis eines 2021 verabschiedeten Nachhaltigkeitskonzepts wird bei Veranstaltungen noch stärker auf wiederverwendbare oder abbaubare Materialien geachtet. Mitarbeitende der Stiftung haben darüber hinaus seit 2021 die Möglichkeit, zu steuervergünstigten Bedingungen ein Fahrrad zu leasen, um ihren Arbeitsplatz klimaneutral zu erreichen. Stipendiat*innen und Mitarbeitende verzichten seit 2021 weitestgehend auf klimaschädliche Flugreisen mit kurzer Distanz oder Fernflüge mit kurzer Verweildauer am Zielort.


Diversität

Unser Team soll die Vielfältigkeit der Gesellschaft reflektieren.

Globalisierung, demographischer Wandel, Migration und zunehmende Diversität verändern unsere Gesellschaft und auch uns als Stiftung. Daher wollen wir Menschen unterschiedlicher kultureller, sozialer und fachlicher Herkunft, unterschiedlicher Überzeugungen, unterschiedlichen Alters sowie mit unterschiedlichen körperlichen Voraussetzungen zusammenführen. Menschen, die sich Diskriminierungen ausgesetzt sehen, wollen wir wertschätzen. Mit einem divers aufgestellten Team und damit unterschiedlichen Perspektiven auf unsere Themen gewinnt unsere Arbeit an Qualität und Glaubwürdigkeit.  

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Vor diesem Hintergrund haben Geschäftsführung und Betriebsrat 2021 eine Betriebsvereinbarung geschlossen, die unter anderem zum Ziel hat, den Anteil von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte und People of Color zu erhöhen. Bei allen Neueinstellungen achten wir darauf, dass neben den gesetzlich vorgeschriebenen Gleichstellungsprinzipien der kulturelle, fachliche und soziale Hintergrund möglichst divers in allen Stufen eines Bewerbungsprozesses berücksichtigt und dann auch im Team abgebildet sind. Um auch innerhalb der bestehenden Belegschaft diversitätssensibel zu handeln, analysieren wir regelmäßig unsere Gehaltsbänder auf Gendergerechtigkeit. Wir machen Frauen, Männer und nicht-binäre Personen in Worten, Texten und Bildern als eigenständige, gleichberechtigte und gleichwertige Personen sichtbar.

Durch Fortbildungen, Leitfäden und Trainings sensibilisieren wir unsere Teams und reflektieren Vorurteile und arbeiten daran, diese nicht wirksam werden zu lassen. Die Stiftung Mercator achtet nicht nur beim Recruiting, sondern auch bei der Besetzung von Sprecher*innen bei Veranstaltungen, der Besetzung von Gremien in Projekt- und Partnerkontexten sowie bei der Auswahl besonders geförderter/sichtbarer Personen auf eine diverse Auswahl in Bezug auf das Geschlecht sowie den kulturellen, fachlichen und sozialen Hintergrund. Mit unserem Partner*innen-Netzwerk sind wir über das Thema Diversität im Gespräch. 

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Projektübersicht

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Ausblick

Der Überfall Russlands auf die Ukraine mit seinen verheerenden Zerstörungen und dem Leid für die Menschen zerstört viele sicher geglaubte Wahrheiten in der Wirtschafts-, Sicherheits- und Energiepolitik. Wie wichtig eine verlässliche Energieversorgung durch erneuerbare Energien ist, tritt durch den Krieg im Osten Europas noch einmal eindrücklich zutage. Die Erwärmung des Weltklimas bleibt eine globale Krise, deren Folgen bereits heute weltweit auf dramatische Weise sichtbar wird. Wir setzen uns daher dafür ein, dass dieses wichtige Thema, das mit dem Ukrainekrieg verwoben ist, auf der politischen Agenda nicht nach unten rutscht.  

Dieser Krieg und seine Folgen werden uns voraussichtlich noch lange beschäftigen. Tatsächlich greifen die Schwerpunkte unserer Strategie Mercator 2025 in dieser Krise ineinander: Mit unserer Expertise und unseren Projekten im Bereich Teilhabe und Zusammenhalt unterstützen wir geflüchtete Ukrainer*innen. Unser Einsatz im Bereich Digitalisierte Gesellschaft gegen Fake News und Hass ist wichtig, um Desinformation und Spaltung im Zusammenhang mit dem Krieg auf Social-Media-Plattformen entgegenzuwirken. Im Hinblick auf den Klimaschutz rücken die sicherheitspolitischen Aspekte der Dekarbonisierung in den Fokus. Und mit Blick auf die Arbeit der Stiftung im Zusammenhang mit China gilt es, Ungleichgewichte in den Handelsbilanzen und Abhängigkeiten in der Energie- und Sicherheitspolitik kritisch zu beleuchten. 

Der Ukrainekrieg hat die demokratischen Kräfte in Europa zusammenrücken lassen. Die Bedeutung von Kooperation und der Wert verlässlicher Institutionen ist allen Mitgliedern der EU noch einmal bewusst geworden. Uns bestärkt dies im Einsatz für zivilgesellschaftliche Organisationen, Rechtsstaatlichkeit und Meinungsfreiheit auf dem ganzen Kontinent. Wir bewahren unseren Mut und bleiben optimistisch.