Europa in der Welt
1,7 Milliarden in 70 Ländern: Noch nie zuvor haben so viele Menschen von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht wie 2024. Doch gleichzeitig zweifeln immer mehr Bürger*innen an der Zukunftsfähigkeit der liberalen Demokratie. Ein Grund dafür ist die wachsende ökonomische Unsicherheit, die einerseits die Politik beeinflusst, andererseits Erwartungen an politisches Handeln verändert. Wenn die Hoffnung auf eine bessere Zukunft schwindet, leidet der nationale und der internationale Zusammenhalt.
Dem versuchen wir etwas entgegenzusetzen, indem wir kluge Köpfe und leidenschaftliche Brückenbilder*innen zusammenbringen – mit unseren Programmen zur Personenförderung, die wir 2024 konsequent an die Herausforderungen der neuen Zeit angepasst haben. Durch die meet! Mercator Europa Tour, das Mercator Kolleg für internationale Aufgaben, das Türkiye Europe Future Forum und den Europäisch-chinesischen zivilgesellschaftlichen Austausch befähigen wir die Teilnehmenden, sich mit dem bisher Unbekanntem auseinanderzusetzen, und wir bestärken sie in ihrer Entschlossenheit, zur Lösung gesellschaftlicher Probleme beizutragen.
Das vergangene Jahr prägten auch Fragen der europäischen Integration, Vertiefung und Erweiterung der politischen Agenda der EU und die Wiederwahl der Kommission unter Führung von Ursula von der Leyen. Es gab positive Schritte wie die Aufnahme Rumäniens und Bulgariens in den Schengenraum und dramatische politische Entwicklungen in den Beitrittskandidatenländern Georgien, Moldau, Serbien und der Ukraine.
Gemeinsam mit dem European Policy Centre in Brüssel verstehen wir angesichts dieser Ereignisse den Claim „Connecting Europe“ erst recht als Handlungsauftrag und setzen ihn in paneuropäische Initiativen um – sowie in neuen Projekten, unter anderem zur Wahrung und zum Ausbau rechtsstaatlicher Resilienz.
Günstige Energie aus Russland, Sicherheitsgarantien aus den USA und boomende chinesische Märkte – diese Grundpfeiler des europäischen Wirtschaftsmodells drohen mit der Wiederwahl Donald Trumps zum US-Präsidenten endgültig einzustürzen. Um sich konstruktiv für die Bewahrung globaler Güter einsetzen zu können, muss Europa den eigenen Horizont erweitern. Daher unterstützen wir gemeinsam mit der International Crisis Group, dem German Marshall Fund in der Türkei, der indischen Observer Research Foundation und dem globalen Thinktank-Netzwerk Southern Voice Europa dabei, Partnerschaften für ein nachhaltiges „Win-Win“ aufzubauen.